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Hobbyfunk-News


01.03.2011

Südbaden: "Psycho" stört nicht mehr...

"Psycho" war ein Störer, der mehr als ein Jahr die Funkamateure im Raum Freiburg (Südbaden) nervte. Seit Mitte Februar schweigt "Psycho". Ortansässige Funkamateure und letztlich die Bundesnetzagentur haben ihm den Spaß an seinen Störaktivitäten verdorben.

Der Journalist und Funkamateur Horst Garbe, DK3GV, übersandte dem Funkmagazin dazu den folgenden Beitrag, in dem er beschreibt, mit welchen Mitteln "Psycho" ausfindig gemacht wurde:

"Unter dem Spitznamen 'Psycho' ist er zahlreichen Funkamateuren im Einzugsbereich der Relaisfunkstelle DB0ZF ein Begriff. Der Störer, der seit über einem Jahr den 'Kaiserstuhlrundspruch' (KSR) sowie die Funker in und rund um Freiburg im Breisgau terrorisierte. Insbesondere DTMF-Töne, einfaches Ruftonsetzen, seltener einmal Äußerungen mit verstellter Stimme zu fast jeder Tages- und Nachtzeit machte zahlreiche Funkverbindungen unmöglich und legte nicht wenige Funkernerven blank. Dann aber kam ganz schnell das Aus für diesen eigenwilligen hamspirit!

Die sich speziell zum Ausfindigmachen des Störers zusammengefundene Peilgruppe aus dem Einzugsbereich von DB0ZF beobachtete mit hochmoderner computerunterstützter Technik das Gebahren des immer wieder aktiven Störenfrieds. Automatisch rund um die Uhr aufzeichnende Festplatten dokumentierten jeden PTT-Druck. Die so gesammelten Signale wurden mit speziellen Computerprogrammen ausgewertet und es konnte ein spezielles Funksignalprofil des Störers angelegt werden. Dabei gestand die Peilgruppe dem illegal Handelnden durchaus eine gewisse 'Clevernis' zu. Wie schon vermutet, wurde mit einer Richtantenne auf den Umsetzer auf die Vulkanhöhe 'Kaiserstuhl' mit variabler, meist kleiner Leistung, gesendet. Aber auch das Senden neben der Sollfrequenz machte es den Peilern nicht einfacher.

Nachdem der Störer immer dreister wurde, verstärkten die Peiler ab Februar dieses Jahres ihre Aktivitäten. Man investierte viel Tages- und Nachtzeit, war zahlreiche Kilometer unterwegs, wertete die Beobachtungen anderer Funker aus und machte letztendlich eine Ortschaft im weiteren Umfeld von Freiburg aus, von wo die Störungen ausgehen mussten. Bestätigt wurde diese Einschätzung durch die mittlerweile eingeschaltete Bundesnetzagentur, die sich dann direkt an den Störer wandte. Seitdem herrschen im Breisgau wieder funktechnisch geordnete Verhältnisse.

Einmal mehr beweist diese Aktion, für die die Breisgauer Funker den Peilern und der unbürokratisch und perfekt kooperierenden Bundesnetzagentur mehr als dankbar sein dürfen, dass sich Funkstörungen nicht lohnen. Sämtliche schwarzen Schafe werden gefasst, früher oder später!

Horst Garbe, DK3GV"

- wolf -

 

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