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Hobbyfunk-News


06.07.2008

Bundesregierung: Digitaler BOS-Funk soll bis 2011 voll ausgebaut sein

Das neue digitale BOS-Funknetz in Deutschland soll nach bisherigem Planungsstand bis zum Jahre 2011 voll ausgebaut sein. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor.

Die FDP hatte u.a. gefragt, ab mit dem neuen digitalen BOS-Funk eine Erreichbarkeit "insbesondere in ländlichen und großstädtischen Gebieten" gewährleistet sei und ab wann das neue Funknetz genutzt werden könne.

Die Bundesregierung antwortete, dass nach den gegenwärtigen Planungen "rund 90 Prozent des Digitalfunknetzes bis Ende 2010 aufgebaut sein werden". Der Rest werde im Laufe des Jahres 2011 fertiggestellt.

Für das neue Funknetz seien fünf "Versorgungskategorien" definiert worden:

Kategorie 0:
Kraftfahrzeugfunkversorgung
Kategorie 1:
Handsprechfunkgeräteversorgung (Trageweise: in Kopfhöhe)
Kategorie 2:
Handsprechfunkgeräteversorgung (Gürteltrageweise)
Kategorie 3:
Handsprechfunkgeräteversorgung - Gebäudeinnenversorgung (hinter dem ersten Fenster)
Handsprechfunkgeräteversorgung - Gebäudeinnenversorgung (Gürteltrageweise)

Innerhalb sogenannter "Siedlungs- und Verkehrsgebiete" soll ein Betrieb mit Handsprechfunkgeräten (Kategorie 1) möglich sein - in den übrigen Gebieten soll die Kommunikation mit Kfz-Funkgeräten (Kategorie 0) erfolgen. Die Netzabdeckung in der Fläche soll für jede Kategorie 96 Prozent betragen. Eine 100-prozentige Versorgung sei - so die Bundesregierung - "weder finanzierbar noch technisch umsetzbar".

Auf die Frage der FDP, ob es richtig sei, dass die Standorte der neuen BOS-Basisstationen mit "drei Meter hohen Mauern" umgeben und gegen jeden Zutritt Dritter abgesichert werden sollen, antwortete die Bundesregierung, dass von Bund und Ländern ein Sicherheits-Maßnahmenkatalog erarbeitet worden sei. Die Anlagen des BOS-Digitalfunks sollen "in räumlicher Trennung zu Anlagen dritter Standortbenutzer" installiert werden und ein Zutritt soll nur durch "autorisiertes Personal" erfolgen. Eine Forderung, "die Standorte mit einer drei Meter hohen Mauer zu umgeben", bestehe jedoch nicht.

Die Einführung des digitalen BOS-Funks in Deutschland hatte sich jahrelang verzögert, weil sich der Bund und die Länder nicht über die Finanzierung einigen konnten. Das vorgesehene TETRA-System gilt als weitgehend abhörsicher. Zwar hatten Versuche in einem Aachener Testnetz gezeigt, dass die digitalen Aussendungen dort "mit einfachen Mitteln" abgehört werden konnten (das Funkmagazin berichtete). Diese Aussendungen waren jedoch nicht verschlüsselt. Im späteren Regelbetrieb soll die Abhörsicherheit durch eine spezielle "Ende-zu-Ende-Verschlüsselung" gewährleistet werden.

- wolf -

 

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