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Hobbyfunk-News


08.03.2008

DFA-Frühjahrstagung in Saarbrücken (Rückblick)

Am 8. März 2008 führte die Deutsche Funk-Allianz (DFA) in Saarbrücken ihre Frühjahrstagung durch. An der Veranstaltung nahmen 11 stimmberechtigte Delegierte ("Abgeordnete") aus 7 Mitgliedsvereinen teil. Als Gäste waren unter anderem der Vorsitzende des DAKfCBNF, Bernd Böhle, und dessen Stellvertreter, Alfred Brandt, sowie Andreas Zeising ("Herkus Blog"), Karlheinz Knöll und Wolfgang Fricke (Funkmagazin) erschienen. Insgesamt waren 28 Personen anwesend. Ausrichter der Tagung war der "Funkstammtisch Saar-Pfalz".

Der Vorsitzende der DFA, Harald Westermann, erklärte mit Blick auf den DAKfCBNF, er wolle den eingeschlagenen Weg der gegenseitigen Kontakte weiterführen. Westermann verwies auf einen älteren Beschluss der DFA, der besagt, dass eine Zusammenarbeit mit dem DAKfCBNF auf jeden Fall möglich sei, aber "ohne Franz Ahne". Nach Auffassung von Westermann gibt es im CB-Funk-Bereich nur zwei Verbände - ein dritter, so die Darstellung Westermanns, wolle sich mit "Lügenverbreitungen" in den Vordergrund stellen. An Diskussionen im Internet beteilige er - Westermann - sich grundsätzlich nicht.

Bernd Böhle sagte zu, das Thema "Zusammenarbeit" auf die Tagesordnung der nächsten DAKfCBNF-Mitgliederversammlung zu setzen.

Ein "Mustervorschlag" mit dem Titel "Vereinbarung/Abkommen über die Schaffung vom Bundesausschuß CB-Funk" wurde an Interessierte auf Wunsch vergeben. Über den Inhalt soll auf der Herbsttagung der DFA diskutiert werden.

Heftige Kritik übte Westermann an einer Darstellung der DCBO, in der das Treffen der drei Vereinigungen bei der BNetzA im Oktober vergangenen Jahres u.a. als "Runder Tisch" bezeichnet wurde. Bei der Neuregelung der Gateway-Kanäle für Sprachfunknetzwerke - so Westermann - seien vielmehr die in Mainz gemachten Vorschläge der DFA (mit Abstrichen) übernommen worden, die auf Initiative von PMR446-CBFunk.de zustande gekommen seien.

Westermann vertrat darüber hinaus die Auffassung, dass der Rückgang des CB-Funks nicht auf das Handy zurückzuführen sei, sondern in erster Linie auf die eingeschränkte Kanalnutzung durch die Schutzzonenregelung in Ballungsgebieten.

Mathias Czaya berichtete, dass er in seiner Eigenschaft als Vize-Präsident der ECBF (gemeint ist die "ECBF Warschau" -Red.) im November 2007 an einer Tagung des italienischen CB-Funk-Verbandes teilgenommen habe. Dort seien etwa 150 Delegierte anwesend gewesen. Themen seien unter anderem die ITU-Tagung (die im Vormonat stattgefunden hatte) und das italienische Notfunknetz gewesen. Interesse habe man in Italien am deutschen "Freenet" und an der 80-Kanal-Regelung gezeigt. Geplant sei europäisches Funkertreffen in Italien. Verschiedene Länder hätten Interesse an einer Mitgliedschaft in der ECBF bekundet.

Zu einer möglichen Mitgliedschaft des DAKfCBNF in der ECBF (Problem der "Doppelvertretung" Deutschlands durch DFA und DAKfCBNF) und diesbezüglichen Anfragen von Franz Ahne an den ECBF-Präsidenten Enrico Campagnoli erklärte Czaya unter Berufung auf Campagnoli, dies müssten die Verbände unter sich ausmachen.

Eine Zusammenstellung europäischer CB-Funk-Vorschriften, die von Franz Ahne (in seiner Eigenschaft als ECBF-Generalsekretär) angefertigt werden sollte, sei bisher nicht vorgelegt worden.

Nach Angaben von Mathias Czaya wurden die Kosten für das Gerichtsverfahren in Sachen DFA (einstweilige Verfügung) von der "ECBF Brüssel" bisher nicht beglichen. Neben dem bisherigen Kostenfestsetzungsbeschluss gebe es einen weiteren "vollstreckbaren Titel".

eQSO-Server-Betreiber Ingo Koch berichtete über die neue Regelung der Bundesnetzagentur, die vorsieht, dass bei unbemannten, automatisch betriebenen Funkstellen anstelle der Adressdaten eine von der Bundesnetzagentur vergebene Kennung ausgesendet werden kann. Die Vorgabe, dass diese Kennung zu Beginn jeder Verbindung ausgesendet werden soll, habe Probleme bereitet. Mit der Auskunft der BNetzA, dass die Behörde auch eine Aussendung der Kennung in Abständen von mindestens zehn Minuten duldet, könne man jedoch leben.

Koch beklagte, dass die eQSO-Software vom englischen Rechteinhaber zur Zeit offenbar nicht weiter entwickelt wird. Man wolle Kontakte nach England knüpfen und sich um eine Klärung der Situation bemühen.

Mathias Czaya stellte die Frage in den Raum, ob die Zahl der Packet-Radio-Kanäle angesichts sinkender Nutzerzahlen noch gerechtfertigt sei - darüber solle diskutiert werden. Czaya wies auch darauf hin, dass die BNetzA zur Zeit offenbar ihren Datenbestand nach "vergessenen", im Laufe der Zeit überflüssig gewordenen Vorschriften durchsuche, die gelöscht werden können. Vorschläge würden gern entgegen genommen.

Die Kassenprüfung ergab keine Beanstandungen. Kassenwart Walter Nehrenheim wurde einstimmig entlastet.

Aktuelle Anträge von Mitgliedsvereinigungen lagen nicht zur Abstimmung vor. Ein seinerzeit in Freden/Leine gestellter und seitdem mehrfach zurückgestellter Antrag, der besagt, dass der Journalist und Internet-Radio-Betreiber Alexander Eisele zur "unerwünschten Person" erklärt soll, wurde erneut zurückgestellt.

Hans-Werner Hoppe bezeichnete die Tagung als "historische Sitzung". Es scheine sich eine Zusammenarbeit der Verbände anzubahnen. Als Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nannte Hoppe vier Eckpfeiler: 1. Toleranz, 2. Respekt, 3. Akzeptanz und - darauf aufbauend - 4. gegenseitiges Vertrauen. Hoppe verglich diese vier Voraussetzungen mit Tischbeinen, die die Basis für einen stabilen Tisch bilden. Um dies bildlich zu verdeutlichen, überreichte Hoppe den Vorsitzenden von DFA und DAKfCBNF je zwei Tischbeine. Die Tischplatte wolle er, Hoppe, selbst beisteuern, wenn die vier Voraussetzungen realisiert seien.

Harald Westermann erklärte, er erwäge (in seiner Eigenschaft als Mitglied der "India Fox") rechtliche Schritte gegen Dieter Löchter einzuleiten. Dieter Löchter habe als India-Fox-Präsident Eigenmächtigkeiten (z.B. den Kooperationsvertrag mit der DCBO und die Mitgliedschaft in der "ECBF Brüssel") begangen, ohne die Zustimmung Mitglieder einzuholen. Näheres wolle Westermann mit seinem Anwalt abstimmen.

Im Laufe der Tagung fanden mehrere Wahlgänge statt: Angela Steingräber wurde als Schriftführerin gewählt, Ingo Koch ist neuer Kassenrevisor, Birgitt Biehl als 1. Beisitzerin und Hans Bestobka als 2. Beisitzer unterstützen künftig den Präsidenten bei seiner Arbeit.

Die nächste Tagung der DFA wird voraussichtlich am 3. Oktober 2008 ("Tag der deutschen Einheit") in Kassel stattfinden.

- wolf -

Nachtrag: Der Termin der DFA-Herbsttagung wurde auf den 11. Oktober 2008 verlegt.

Fotos von der DFA-Tagung sind auf www.funkstammtisch-saar-pfalz.de/Bilder_DFA/Thumbnails.html zu finden.

Der Entwurf einer Vereinbarung zur Schaffung eines "Bundesausschusses CB-Funk" kann u.a. auf www.9cb.de/docs/VereinbarungRTCB.doc als Word-Dokument heruntergeladen werden.

 

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