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16. 07. 2006

Mediziner warnen vor Funkgerätebenutzung bei Gewitter

Die Benutzung von Handys und sonstigen Handfunkgeräten im Freien kann bei Gewitter das Risiko von Verletzungen durch Blitzeinschläge erhöhen. Diesen Schluss lässt ein Aufsatz zu, den Ärzte des Londoner "Northwick Park Hospitals" in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlicht haben.

Die Mediziner beschreiben den Fall eines 15-jährigen Mädchens, das beim Telefonieren mit einem Handy in einem Londoner Park vom Blitz getroffen wurde. Nach Ansicht von Experten sind solche Blitzeinschläge nicht unbedingt lebensbedrohlich, weil der Blitzstrom oft außen über die menschliche Haut in die Erde geleitet wird, ohne in den Körper einzudringen. In dem Fall des 15-jährigen Mädchens führte der Blitzeinschlag jedoch zu einem Herzstillstand. Das Mädchen konnte zwar wiederbelebt werden, leidet jedoch seitdem unter körperlichen Beschwerden, Wahrnehmungsproblemen und emotionalen Störungen.

Die Ärzte vermuten, dass die Wirkung des Blitzeinschlages unter anderem auf die Benutzung des Handys zurückzuführen ist. Durch die elektrisch leitenden Metallbauteile des Handys sei der Blitzstrom - statt über die Haut abgeleitet zu werden - möglicherweise in den Körper eingedrungen und habe dort zu inneren Verletzungen geführt.

In der ärztlichen Fachliteratur finden sich nach Angaben der Ärzte keine weiteren Beschreibungen zu solchen Fällen. Presseberichten zufolge soll es jedoch zwischen 1999 und 2005 in China, Südkorea und Malaysia zu drei ähnlichen Fällen gekommen sein, die allesamt tödlich endeten.

Die Ärzte empfehlen deshalb, bei Gewitter im Freien keine Handys zu benutzen. Sie erhalten dabei Unterstützung von australischen Behörden, die ähnliche Empfehlungen ausgesprochen haben. Andere Institutionen geben dagegen Entwarnung. So sieht zum Beispiel der amerikanische Wetterdienst "National Weather Service" keinen Zusammenhang zwischen Handynutzung und den Auswirkungen von Blitzeinschlägen.

- wolf -

 

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