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Vorläufiges Protokoll der AGDÜ-Sitzung in Bietigheim

Im Rahmen der Arbeitstagung des DAKfCBNF am 19. Mai 2001 in Bietigheim fand auch eine Sitzung der Arbeitsgruppe Datenübertragung (AGDÜ) im DAKfCBNF statt.

Der Sprecher der AGDÜ, Andreas Koch, hat ein vorläufiges Protokoll dieser Sitzung erstellt, das wir nachfolgend wiedergeben:

Protokoll der AGDÜ-Sitzung am 19.05.2001 in Bietigheim

In der AGDÜ-Sitzung am 19.05. von 9:30 Uhr bis 12:30 wurden folgende Inhalte besprochen (Ergebnisprotokoll in Stichpunkten):

1. Vorstellung der Teilnehmer und der Tagesordnung
2. C-Netz und andere Frequenzen außerhalb 11m-Band
3. Sysop-Richtlinien, User-Hilfen für den Neueinstieg
4. Stand zu Vorstoß bzgl. Legalisierung der Internetlinks
5. Neue Kanäle für Packet-Radio und SSB
6. Rufzeichenpflicht
7. Mailboxthematiken und Nodeproblematiken
8. Arbeitsform der AGDÜ
Anhang: Teilnehmerliste
(Anmerkung der FM-Redaktion: Auf die Wiedergabe der Teilnehmerliste haben verzichtet.)

Zu 1: s. Teilnehmerliste

Zu 2: Es wurde im März ein Antrag auf Nutzung der C-Netzfrequenzen gestellt/ eingereicht, der derzeit in Bearbeitung bei der RegTP ist. Wirtschaftliche Interessen werden, wenn vorhanden, sicherlich stark erschwerend sein. Kosten sollen wohl bei der Vergabe (wie UMTS) gezahlt werden, keine Gebühreneinzugsstrategie bei der RegTP. CB-Gerätehersteller haben wohl auch zuwenig Geld, um sich hieran zu beteiligen, für den DAKfCBNF ist dies auch ein schwieriges Thema.
Der Referatsleiter wird am Mo, den 21.05. deswegen angerufen, um unsererseits am Ball zu bleiben und evtl. Chancen für einzelne Frequenzen zu wahren, soweit vorhanden.

Zu 3: Die Sysoprichtlinien müssen überarbeitet werden, der vorhandene Entwurf soll als Anlage eingearbeitet werden. Die eigentlichen Richtlinien sollen sich wie bisher bestehende Richtlinien auf 1-2 Seiten unbedingt beschränken.
Alle beteiligten Arbeitskreise/ Mitglieder der AGDÜ sind aufgefordert, hierzu Entwürfe für Änderungen einzureichen, die dann von Dr. Andreas Koch koordiniert und eingearbeitet werden.

Danaben wurde angeregt, Userhilfen für den Einstieg etc. zu erarbeiten, dazu bietet sich die Vorlage der ADK z.B. als Ausgangsbasis an. Insbesondere sollen Ansprechadressen aus den AGDÜ-Mitgliedsverbänden vorhanden sein, die auf den Homepages etc. auch für Anfänger zu finden sind. Diese können dann die weiteren Hilfen für die User koordinieren.

Zu 4: Der offizielle Antrag an die Behörden seitens des DAKfCBNF, beschlossen auf der letzten DAKfCBNF-Delegiertenversammlung, eingereicht von der AGDÜ, bezüglich Internetlinks wird wohl höchstwahrscheinlich abgelehnt. Hierzu wurden wohl drei verschiedene Gutachten erstellt, die alle negativ ausgefallen sind.
Nachteilig war wohl auch die Antragsformulierung, die wohl den Eindruck erweckt, daß man einen "Diebstahl wohl nachträglich legitimieren will".

Falls der Antrag scheitert, wird ein neuer Vorstoß mit verbesserter Argumentation wohl frühestens in 3 Jahren wieder möglich sein.

Besonders wichtig erscheint wohl auch hier die Trennung der Zugänge übers Internet in die CB-Funklinks. Letztere scheinen besonders kritisch zu sein und sind derzeit mit Sicherheit untersagt. Es gibt an die RegTP hierzu zwecks Einschreiten konkrete Hinweise, die seitens der RegTP geprüft werden.

Interlinks von Packet-Radio-Funklinks ohne direkten Internetzugang sind da wohl noch eher genehmigungsfähig, dies aber leider nicht bei dem jetzigen Vorstoß.

Zu 5: Es werden 2 neue Packet-Radio-Frequenzen kommen, über die Lage kann man nur spekulieren, im Antrag wurden damals Kanal 6 und 7 genannt. Möglicherweise werden diese Kanäle (Spekulation!) genehmigt.

Beschlossen wurde, den niedrigeren Kanal (der behördlich genehmigt wird) für 1200 AFSK zu verwenden, den höheren Kanal für die höheren Datenraten (Highspeed). Diese Regelung ist als überregionale Empfehlung zu verstehen, lokale Erfordernisse machen ggf. andere Lösungen erforderlich.

Zur Schweiz dürften diese Kanäle in den Grenzregionen ebenfalls zum Datenverkehr benutzt werden, hierfür wird von der SCBO in der Schweiz bei der nächsten Frequenzkoordinierung wohl die Nutzung ohne größere Probleme verändert werden können.

Falls SSB auf den Packet-Radio-Kanälen zugelassen sein wird, dürfte sich hierfür bestenfalls Kanal 6 empfehlen. Generell gilt, daß die Datenraten über SSB max. 300 Baud (AFSK) oder 1k2 (Highspeed) betragen werden, also auf jeden Fall auch schlechter als FM sein werden!

In der Schweiz, wo auch SSB zulässig ist, wird SSB auf PR höchstens für User-User-Verbindungen genutzt, und das auch nur selten. SSB-Geräte sind zudem deutlich teurer als FM-Geräte (brauchbare kosten um/ über 500 DM), was auch ein Kriterium für die Auswahl als Funkgerät darstellt.


Zu 6: Das Thema Rufzeichenpflicht ist immer noch ein heißes Eisen, mit Vertretern unterschiedlicher Meinungen auch innerhalb der AGDÜ. Laut Amtsblatt und in Verbindung mit dem § 25 Abschnitt I der VO-Funk (internationaler Fernmeldevertrag) sind Rufzeichen, wenn gewählt, aus der zur Verfügung gestellten Rufzeichenreihe zu benutzen, die Rufnamen sind ebenso möglich.

Für User-User-Connects ist sicherlich keine Rufzeichenverwendung nötig, bei Box- oder Nodebenutzung aber ist die Notwendigkeit gegeben. Infolge fehlendem Interesses der Bundesrepublik Deutschland an der Durchsetzung der VO-Funk trotz Verletzung des Internationalen Fernmeldevertrags kann aber auch im Packet-Radio dies nicht durchgesetzt werden.

Entsprechend der Vorbildfunktion sollten DAKfCBNF-Mitglieder diese Rufzeichen benutzen, nach Möglichkeit, wie seitens der Behörden beabsichtigt, in Deutschland koordiniert.

Prinzipiell kann jeder Node-/ Boxsysop beim Betrieb seiner persönlichen Station im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften für sein Eigentum (Station) selber entscheiden, ob er die Rufzeichenvorschriften durchsetzen will (keine Connects mit unzulässigen Rufzeichen, Löschung oder Nichtweiterleitung von Mails). Im Sinne eines funktionierenden Netzes sollte sich aber jeder überlegen, ob dies im Sinne einer Intentention eines CB-Packet-Radio-Netzes ist!

Ebenso der Hinweis noch der Vollständigkeit halber, daß Rufzeichenreihen mit 0 oder 1 an 4. Stelle nicht zulässig sind, da andersweitig außerhalb des CB-Funkes vergeben!

Zu 7: Box-/ Nodebetrieb

Für den Boxbetrieb wurde der Aufbau einer Nord/Süd und West/Ost-Achse angemahnt. Bisherige Versuche sind weitgehend durch mangelnde Durchsetzung an zentralen Stationen bisher teilweise zunichte gemacht worden.

Innerhalb der AGDÜ-Beteiligten sollte weiter an einem solchem Linknetz gearbeitet werden, um so eine Verbesserung am Mailboxroutig (persönliche Mails) zu erreichen. Außerdem kann durch ein internes Netz der Sysopaufwand minimiert werden, weil Schrottmails wie AFU-Mails und Mega-Einspielungen so erfolgreicher - möglichst nah am Entstehungsort - beseitig werden können.

Das derzeitige Chaos durch das unsinnige Hin- und Her-/ Kreuz- und Querrouting einzelner Sysops kann nur dadurch in vertretbarem Umfang gemindert werden.

Interlinkverbindungen sind auf dem Funkwege weitgehend auszubauen (s. Kap. 2), um Kapazitäten im Netz zu schaffen.

Generelle 7Plus-Verbote sind nicht sinnvoll, weil sie im Interesse eines Teils der User sind. 7Plus-Mails sind aber den Gegebenheiten des Funknetzes, nicht den Internet- oder Telefoninterlinks der Boxen anzupassen. Allgemeine Regel sollte etwa bei 30 kB maximale Gesamtgröße und max. Mailgröße von 10 kB liegen. Aufgrund der Funklinks muß jeder Sysop entscheiden, ob er diese Mails routen kann. Persönliche 7Plus-Mails sollten in vertretbarem Umfang aber weitergeleitet werden.

Zu 8: Arbeitsform
Die AGDÜ arbeitet weitgehend mittels der Medien Internet (Mailserver), eine Möglichkeit über den DAKfCBNF-Server (mit Passwordzugang) sollte möglichst weit bei den Mitgliedern verbreitet werden.

Es gibt einen allgemein zugänglichen Mailserver (cb-packet@yahoogroups.com, auslaufend cb-packet@egroups.de) sowie einen nur auf den AGDÜ-Mitgliedskreis begrenzten Zugang (DAK_AGDUE@yahoogroups.com, auslaufend dak_agdue@egroups.de).

Links von der DAKfCBNF-Homepage sollen möglichst auf die Homepages der AGDÜ-Mitgliedsverbände erstellt werden.

Mittelfristig ist auch eine Verwendung eines Mailservers innerhalb des AGDÜ-Teil des PR-Netzes zu verwenden, soweit ausreichend stabil und sicher. Dies ist sicherlich im Sinne des Funkhobbies.

Anhang: Teilnehmerliste


Falls das Protokoll einem als unvollständig vorkommt, bitte Rückmeldung bei mir!

Mit freundlichen Grüßen (73, 55 de Andreas)
DEUTSCHER ARBEITSKREIS
für CB- UND NOTFUNK e. V.
- Sprecher AGDÜ -
Dr. Andreas Koch

 


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