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DAKfCBNF-Tagung in Mönchengladbach - die wichtigsten Ergebnisse

Am 25. Mai 2002 fand in Mönchengladbach eine Arbeitstagung und Mitgliederversammlung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk e.V. (DAKfCBNF) statt.

An der Veranstaltung nahmen 24 Delegierte von sechs Mitgliedsvereinigungen sowie zahlreiche Gäste und Vertreter der Fachpresse teil. Insgesamt waren ca. 50 Personen anwesend.

Die AFD berichtete, dass ihr Ortsverband Hannover zusammen mit dem Funkclub Leinetal (DFA) eine gut besuchte Diskussionveranstaltung durchgeführt habe. Diese Zusammenarbeit auf lokaler Ebene soll weiter ausgebaut werden. Die AFD bemängelte, dass Protokolle von DAKfCBNF-Tagungen nicht unverzüglich, sondern mit großer zeitlicher Verzögerung an die Mitglieder versandt werden.

Der AK Thüringen gab bekannt, dass für September 2003 ein internationales Funkertreffen unter dem Motto "CB-Funk verbindet" geplant ist. Der AK Thüringen vertritt die Auffassung, dass nicht Handy und Internet die "Totengräber des CB-Funks" seien, sondern die Inaktivität der CB-Funker. Das "Zerreden der Verbände" müsse ein Ende haben.

Edgar Oestreich wies darauf hin, dass der AK Hessen einen neuen Vorstand gewählt hat. Der alte Vorstand hatte sich nach zwölf Jahren "Dienstzeit" nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Neue Vorsitzende des AK Hessen ist Katja Bickmeier.

Bei der ARGE CB-Funk Südwest gibt es nichts Neues. Die Zahl der Mitgliedsverbände ist gleich geblieben, die Aktivitäten seien jedoch "gleich null".

Die FIG Südwest gibt es ebenfalls keine Veränderungen. Der Vorsitzende des Mitgliedsvereins CBFCB erklärt sich bereit, die "Arbeitsgruppe Funkhilfe" zu unterstützen.

Auch bei der ARGE Nordrhein-Westfalen gibt es nichts Neues. Dort haben Vorstandswahlen stattgefunden. Personelle Veränderungen hat es dadurch jedoch nicht gegeben.

Der Vorsitzende des DAKfCBNF, Michael Lennarz, berichtete über Gespräche mit der "Elbe-Weser-Runde" im November vergangenen Jahres. Dabei ging es um eine Anpassung der "Richtlinien für Funksignalsuche" an die sog. "Kilometerwertung". Der Vorsitzende der "Elbe-Weser-Runde", Heinz-Hermann Kück, erklärte dazu, dass 22 Vereinigungen in seiner Region schon seit 1986 Funksignalsuchen mit Kilometerwertung durchführen. Man wolle sich bemühen, eine deutsche Meisterschaft auszuschreiben.

Michael Lennarz wies in einem Rückblick auf das "Sachprogramm 2000" des DAKfCBNF aus dem Jahre 1993 hin. Einige der dort niedergeschriebenen Forderungen seien inzwischen verwirklicht worden. Dazu zählen zum Beispiel bessere technische Gerätenormen, die Verlagerung von "Babysittern" auf andere Frequenzen, niedrigere Frequenznutzungsbeiträge und die Festschreibung von Sonderkanälen. Andere Forderungen hätten hingegen nicht realisiert werden können, zum Beispiel Funkgeräte mit Chipkarte und eine Verwaltung ("Nutzungs-Übergabe") der CB-Frequenzen durch den DAKfCBNF.

Zum Thema "neue Frequenzen" erklärte Lennarz, dass der DAKfCBNF als einzige CB-Funk-Vereinigung einen Vorschlag für eine Nutzung der ehemaligen C-Netz-Frequenzen für eine Jedermannfunk-Anwendung gemacht habe. Dazu werden demnächst die betroffenen Kreise von der Behörde gehört.

Anträge oder Dringlichkeitsanträge von Mitgliedsvereinigungen lagen nicht vor.

Der Kassenbericht für das Jahr 2001 weist Einnahmen in Höhe von ca. 7200 DM und Ausgaben von rd. 17600 DM auf, dadurch ergibt sich eine Unterdeckung von ca. 10400 DM. Ende 2001 betrug der Kassenbestand rd. 14600 DM. Der Kassenprüfer bescheinigte der Kassiererin eine übersichtliche und klare Kassenführung. Daraufhin wurden Kassiererin und Vorstand von den Delegierten einstimmig entlastet.

Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung in Dittrichshütte wurde mit 23 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.

Der Vorstand gab den Beschluss bekannt, die "Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen" (IGDFS) auf Antrag in den DAKfCBNF aufzunehmen. Damit waren auch die IGDFS-Delegierten stimmberechtigt. Die IGDFS vertritt drei Regierungsbezirke.

Bei der anstehenden Wahl des zweiten Vorsitzenden stellte sich der bisherige Amtsinhaber Alfred Brandt zur Wiederwahl. Außerdem wurden von den Delegierten auch Hermann Oechsner und Andreas Zeising als Kandidaten vorgeschlagen. Beide lehnten jedoch eine Kandidatur ab. Die Wahl wurde auf Antrag in geheimer Form durchgeführt. Alfred Brandt wurde mit 17 von 25 abgegebenen Stimmen wiedergewählt.

Zur Lage des CB-Funks in Europa teilte Franz Ahne mit, dass es Bestrebungen gibt, eine europäisch harmonisierte Fernmeldeverwaltung zu schaffen. Nationale Fernmeldeverwaltungen werde es also in ferner Zukunft nicht mehr geben. Zum Sachstand der Freigabe von SSB im CB-Funk erklärte Ahne, dass das Amtsblatt, in dem die SSB-Freigabe bekannt gegeben wird, "zur Zeit gedruckt" werde.

Der Schweiz-Beauftragte des DAKfCBNF, Daniel Schuler, überreichte Michael Lennarz und Henning Gajek je eine Schweizer CB-Funk-Bewilligung (Genehmigung). Er wies darauf hin, dass in der Schweiz die 900-MHz-Genehmigungen auslaufen und dass dringend Ersatzfrequenzen erforderlich sind.

Im Rahmen der anschließenden "Allgemeinen Aussprache" erhielt Hans-Werner Hoppe als Gast Gelegenheit, auf die Notwendigkeit eines "barrierefreien Internets" hinzuweisen. Zahlreiche Internetseiten, auch im CB-Funk-Bereich, seien so gestaltet, dass sie von Blinden mittels Braille-Zeile oder Sprachausgabe nicht "gelesen" werden können. Insbesondere solche Seiten, die Frames und zahlreiche graphische Elemente enthalten, können meist nicht blindengerecht umgesetzt werden. Eine gute Möglichkeit, die "Barrierefreiheit" einer Internetseite zu prüfen, bietet zum Beispiel der textbasierte DOS-Browser "Lynx". Dieser Browser stellt die Internet-Seiten so dar, wie sie von Blinden-Lesegeräten erfasst werden. (Weitere Informationen dazu z.B. unter www.mein-dortmund.de/browser-lynx.html ).

Alexander Eisele wies auf den von ihm in Leben gerufenen "CB-radio aktivity day" hin, der am 20. und 21. Juli 2002 stattfinden soll. Es handelt sich dabei um einen Contest nach dem Vorbild der Funkamateure. CB-Funker aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol sollen versuchen, möglichst viele Funkverbindungen mittels CB-Funk, PMR und LPD herzustellen. Diese Verbindungen werden nach einem Punktesystem abgerechnet. Mit dieser Veranstaltung soll dem deutlichen Rückgang der CB-Funk-Aktivitäten entgegengewirkt werden. Weitere Informationen dazu sind in Internet unter www.sendeguide.info/sendeguide/Wettbewerb zu finden.

Am Vormittag tagten am selben Ort die Arbeitsgruppen "Funkhilfe" (AGFUHI) und "digitale Datenübertragung" (AGDÜ).

In Sachen "Funkhilfe" erklärte Edgar Oestreich, dass dieser Bereich ein zukunftsträchtiges Betätigungsgebiet für den CB-Funk darstelle. Dienstleistungen wie zum Beispiel Streckensicherungen könnten nicht mit dem GMS-Handy erbracht werden. Hier habe der CB-Funk klare Vorteile. Alexander Eisele von rpa-Radio erklärte sich bereit, zu diesem Themenkreis eine Sondersendung zu produzieren. Damit soll dieses Thema der Öffentlichkeit näher gebracht werden.

Beim Treffen der AGDÜ wies Andreas Koch (in Vertretung des verhinderten Sylvio Poser) darauf hin, dass der Meinungsfluss innerhalb der Datenfunk-Szene sehr wichtig sei. Zur Verbesserung der internen Kommunikation wurden verschiedene "E-Groups" (Internet-Diskussionsgruppen) eingerichtet. Angedacht wurde eine eigene Homepage, die mit der Site des DAKfCBNF verlinkt werden soll. Die Überarbeitung der DAKfCBNF-Datenfunkrichtlinien ist noch nicht abgeschlossen. Bisherige Entwürfe waren zu lang und unübersichtlich. Es soll versucht werden, die Richtlinien noch knapper und allgemeinverständlicher zu formulieren. Henning Gajek regte an, eine CD mit dem Titel "Packet Radio für Dummies" herauszubringen. Damit soll Neulingen der Einstieg in den Datenfunk erleichtert werden.

Die nächste Mitgliederversammlung des DAKfCBNF findet anläßlich des 20-jährigen Bestehens des Verbandes am 23. November 2002 im Ostseebad Kühlungsborn statt.

- wolf -

 

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