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Hobbyfunk-News


30. 10. 2004

DAKfCBNF-Herbsttagung in Steinach (Rückblick)

Am Samstag, dem 30. Oktober 2004 fand in Steinach (Nähe Augsburg) die Herbsttagung des Deutschen Arbeitskreises für CB- und Notfunk (DAKfCBNF) statt. Tagungsort war das Landhotel/Gasthof Huber.

An der Tagung nahmen 25 Delegierte aus sieben Mitgliedsvereinigungen teil. Als Gäste waren u.a. der Vorstand und der Ehrenpräsident der DFA erschienen. Insgesamt waren etwa 45 Personen anwesend.

Wegen der außergewöhnlich umfangreichen Tagesordnung begann die Veranstaltung bereits am Vormittag gegen 9.50 Uhr.

Zu Beginn der Tagung brachte die AFD drei Dringlichkeitsanträge ein, über die später abgestimmt wurde.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises CB-Funk Freistaat Thüringen, Hermann Oechsner überreichte dem Bundesvorsitzenden der AFD, Heinz Schmitz ein Geschenk in Form einer LED-Taschenlampe, einer Flasche Eisenacher Bieres und eines Wimpels.

Hermann Oechsner beklagte, dass es um den CB-Funk nicht gut bestellt sei. Trotz erweiterter Möglichkeiten (z.B. Packet Radio) sei das Interesse am CB-Funk zurückgegangen. Auch habe es in seinem Umfeld "übelste Beschimpfungen" von Funktionären gegeben. Er bedauerte, dass nur vier Mitgliedsvereinigungen an dem Entwurf einer neuen Satzung mitgewirkt hätten. Als positiv bewertete Oechsner die Homepage des DAKfCBNF und die Versorgung mit Informationen.

Hermann Oechsner gab den Anwesenden ein Schreiben von Meinhard Möckel zur Kenntnis, in dem dieser die "Überheblichkeit und Nichtachtung anderer Meinungen" anprangerte. Dies zersetze die Vereine. Meinhard Möckel ist Initiator der "deutschlandweiten CB-Funkstaffel" und anderer Projekte, die der Belebung des CB-Funks dienen sollen.

Hans-Uwe Knauer von der Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen (IGDFS) berichtete über die Aktion "Im Wald funkt's gewaltig". Diese Aktion hatte die IGDFS zusammen mit der Stadt Dresden durchgeführt. Dadurch haben sich - so Knauer - gute Kontakte mit Behörden und Schulen ergeben. Weitere Aktionen sind geplant.

In der Elbe-Weser-Runde gab es einige Querelen, die zu Vereinsaustritten geführt hatten. Der Grund dafür waren offenbar unterschiedliche Ansichten über die Regeln zu Funksignalsuchfahrten. Die Elbe-Weser-Runde hat eine Ausschreibung für die Deutsche Meisterschaft (Funksignalsuche) erstellt sowie die Richtlinie für Funksignalsuchfahrten überarbeitet. Beides soll den Delegierten des DAKfCBNF auf der Frühjahrstagung 2005 zur Abstimmung vorgelegt werden.

Heinz Schmitz (AFD) überreichte der DAKfCBNF-Vorsitzenden Heike Hess eine CD mit Bildern von der 20-Jahr-Feier der AFD. Er gab einen kurzen Abriss über die Feierlichkeiten und bedankte sich für die Verleihung der Goldenen Ehrennadel des DAKfCBNF.

Der AK CB-Funk Hessen plant, an Bergfunktagen aktiver teilzunehmen. Er möchte außerdem sein Engagement in der AG Funkhilfe verstärken und sucht Unterstützung bei der Schaffung eines Hilfsfunks im 2-m-Band.

Die ARGE CB-Funk Südwest wies darauf hin, dass sie auf Ausstellungen und Messen mit Informationen präsent sei - zuletzt auf der Rheintal Electronica in Durmersheim. Darüber hinaus sei sie z.B. bei der Parkplatzabsicherung aktiv.

Der Arbeitskreis CB-Funk Sachsen/Anhalt machte ebenfalls deutlich, dass Informationsarbeit sehr wichtig sei. Man müsse sich um die Belange der Basis kümmern und auf die Nützlichkeit des CB-Funks hinweisen.

Die Vorsitzende des DAKfCBNF, Heike Hess, berichtete, dass sie im Mai dieses Jahres einer Einladung des ungarischen Funk-Verbandes RSOE gefolgt war und dort einige Kontakte knüpfen konnte. In Sachen "Ex-B-Netz-Frequenzen" hatte sie Heinz Schmitz (AFD) damit beauftragt, einen Vorschlag zu erarbeiten. Dieser Vorschlag wurde vom DAKfCBNF bei der RegTP eingereicht. (Anmerkung der Red.: Alle eingereichten Vorschläge können im Internet unter www.regtp.de/reg_tele/start/in_05-22-00-00-00_m/ eingesehen werden.)

Kassier Nils Ujma gab bekannt, dass er bei der Stadtsparkasse München ein neues, kostenfreies Konto für den DAKfCBNF eingerichtet hat. Er schlug ferner vor, die im Besitz des DAKfCBNF befindlichen Telekom-Aktien zu verkaufen. Man müsse von spekulativen Anlagenformen Abstand nehmen und das Geld sicher anlegen. Die Delegierten hatten keine Einwände dagegen.

In Sachen "Ausschluss aus der ETSI" hat der Vorstand recherchiert und unter anderem folgendes herausgefunden:

Am 30.10.2001 hatte der DAKfCBNF zuletzt einen Teilbetrag an ETSI überwiesen. Dieser Teilbetrag beruhte im Wesentlichen auf einer 2000 DM-Spende eines Industrieunternehmens. Am 22.10.2002 kündigte der damalige DAKfCBNF-Vorsitzende Michael Lennarz die Mitgliedschaft in der ETSI und bat darum, die ausstehende Restsumme zu erlassen. Nur einen Tag später, am 23.10.2002, traf beim DAKfCBNF die erste Mahnung der ETSI ein mit dem Hinweis, dass bei Nichtzahlung automatisch ein Ausschluss erfolgt. Weil es danach keinen Kontakt mehr mit ETSI gab, geht der DAKfCBNF davon aus, dass seine Mitgliedschaft durch Ausschluss beendet worden ist.

Die Umlage des DAKfCBNF wurde von 25 auf 30 Euro pro Regierungsbezirk erhöht. Nach erregter Diskussion stimmten 22 der Delegierten dafür und 3 dagegen.

Die Abstimmung über den Entwurf einer Satzungsänderung konnte wegen eines Formfehlers nicht stattfinden: In dem Satzungsänderungsentwurf hätten nur die Punkte angegeben werden müssen, die geändert werden sollen. Das war hier nicht der Fall. Die Vorschläge gehen noch einmal zurück, werden überarbeitet und dann auf der Frühjahrstagung zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Die Vorsitzende Heike Hess wünscht sich, dass von jedem Mitgliedsverband jemand mitarbeitet.

Zum Thema "Linkfrequenzen außerhalb des 11-Meter-Bandes" hatte Thomas Schmidt vom sächsischen "Förderverein Datenfunk" zusammen mit Franz Ahne mehrere Gespräche mit RegTP-Referaten in Berlin und Mainz geführt. Der "Förderverein Datenfunk" ist eine gemeinnützige Vereinigung, die z. Zt. Mitglieder in Sachsen und Brandenburg hat.

Es wurden verschiedene Modelle auf 2m, 70 cm, 35 cm bis hinauf zu 7 GHz diskutiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass zwei schmale Segmente an den Rändern des ehemaligen C-Mobilfunknetzes (70 cm) gute Aussichten auf eine Allgemeinzuteilung (möglicherweise noch in diesem Jahr) haben. Ebenfalls chancenreich ist ein Frequenzbereich bei 7 GHz, bei dem Senderausgangsleistungen von umgerechnet 1 Watt möglich wären. Keine Chancen gibt es für Einkanal-70-cm-Richtfunk. Dieser wird aufgrund europäisch harmonisierter Bestimmungen in Deutschland zurückgefahren. Ebenfalls aussichtslos ist eine Übernahme der "Schweizer Lösung" in Deutschland.

Nils Ujma besuchte am 13.10.2004 eine Diskussionsveranstaltung bei der RegTP in Mainz, bei der um "Mobilen Landfunk" ging. Fragen des CB-Funks wurden dort zwar nicht behandelt, aber es ist nach Nils Ujmas Auffassung wichtig, dass CB-Funker dort überhaupt vertreten war. Die Behördenvertreter seien "überaus aufgeschlossen" gewesen.

Der DAKfCBNF-Vorstand beabsichtigt, einen Nachtrag zur CB-Rufzeichenliste zu erstellen. Dies wurde von den Delegierten mit großer Mehrheit (bei 2 Enthaltungen) gebilligt.

Franz Ahne führte aus, dass beim deutschen Normungsinstitut DKE viele neue Normen für LPD (SRD) angekündigt seien.

Zu den Anträgen der Mitgliedsvereinigungen:

Die ARGE CB-Funk Südwest hatte in sechs Anträgen folgendes beantragt:

Die AFD hatte vier Anträge eingebracht; wobei drei Anträge im Kern den gleichen Inhalt hatten und sich nur im Umfang der Forderung unterschieden:

Außerdem hatte die AFD drei Dringlichkeitsanträge eingebracht:

Die FIG Südwest forderte in einem Antrag

Einen gemeinsamen Antrag brachten der AK CB-Funk Freistaat Thüringen, der AK CB-Funk Sachsen/Anhalt, die Elbe-Weser-Runde und die Interessengemeinschaft der Funkfreunde Sachsen ein. Sie forderten

 

Tagungen der Arbeitsgruppen

Wegen des knappen Zeitrahmens tagten die Arbeitsgruppen Datenübertragung (AGDUe), Funkhilfe (AG FuHi) und Funksignalsuche (AG FSS) bereits am Vorabend.

In der mehr als viereinhalbstündigen Sitzung der AGDUe wurden in erster Linie Änderungen an der Arbeitsordnung beschlossen sowie Wahlen zum Sprecher und stellvertretenden Sprecher durchgeführt.

In der Arbeitsordnung wurde mit Mehrheitsbeschluss festgelegt, dass die Leitung der AGDUe künftig auf ein Jahr befristet ist und dann jeweils bis zur nächsten Wahl im Amt bleibt. Außerdem wurde beschlossen, dass der Sprecher bzw. sein Stellvertreter die Mitglieder in Zukunft ständig über ihre Aktivitäten mittels Mailingliste informieren und vor Entscheidungen mit allen Mitgliedern Rücksprache nehmen müssen.

Es lagen mehrere Anträge auf Mitgliedschaft in der AGDUe vor. Hans-Uwe Knauer (Stadtfunk-34-Dresden), der persönlich anwesend war, wurde einstimmig aufgenommen. Allen anderen Kandidaten soll zunächst die geänderte Arbeitsordnung zugesandt werden mit dem Hinweis, dass eine Aufnahme wegen dieser geänderten Arbeitsordnung nicht erfolgen konnte.

Bei der Wahl zum Sprecher der AGDUe setzte sich Ronald Doerge mit 3 Stimmen gegen Petra Grewel (2 Stimmen) durch. Zum neuen stellvertretenden Sprecher wurde Hans-Uwe Knauer mit 2 Stimmen gewählt (1 Stimme für Henning Gajek, 3 Enthaltungen).

Franz Ahne erklärte während der Tagung seinen Austritt aus der AGDUe. Er gab zu verstehen, dass er die Arbeitsweise der AGDUe "nicht mit seinem Gewissen vereinbaren" könne. Auch der bisherige Schriftführer der AGDUe, Nils Ujma, trat am nächsten Morgen aus "persönlichen Gründen" aus der AGDUe aus. Als neuer kommissarischer Schriftführer wurde Henning Gajek benannt.

Petra Grewel beantragte, den damaligen Sprecher der AGDUe, Sylvio Poser, aus der AGDUe auszuschließen. Sylvio Poser (der nicht anwesend war) habe eine Diskussion über außenstehende Vereinigungen wie das BCMNET und das DL-NET auf die Tagesordnung setzen wollen und dies sei ein Verstoß gegen die Arbeitsordnung der AGDUe. Eine Entscheidung über den Ausschluss wurde noch nicht getroffen.

 

Die AG FuHi und die AG FSS tagten aus räumlichen Gründen im benachbarten "Dominikus-Hof".

Die Mitglieder AG FuHi haben sich entschlossen, die Arbeit der Gruppe voranzutreiben. Es soll ein Katalog erarbeitet werden, in dem die Möglichkeiten der AG FuHi aufgelistet sind. Darüber hinaus soll ein Infoblatt erstellt werden. Man hofft, dieses Infoblatt schon bei der nächsten DAKfCBNF-Arbeitstagung vorstellen zu können. Außerdem soll die Frage des Versicherungsschutzes von Mitgliedern der AG FuHi bei Einsätzen geklärt werden. Dazu sind Angebote von verschiedenen Versicherungen angefordert worden.

Die AG FSS berichtete von Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Elbe-Weser-Runde, die zum Austritt von einigen Vereinen geführt hatten. Die Arbeitsgruppe hat die Richtlinie für Funksignalsuchfahrten überarbeitet und will diese auf der nächsten Tagung des DAKfCBNF vorlegen. Außerdem hat die AG FSS eine Ausschreibung für die Deutsche Meisterschaft in der Funksignalsuche nach Kilometerwertung erstellt und wird diese ebenfalls auf der nächsten DAKfCBNF-Tagung vorlegen.

Im Anschluss an die Tagung fand in der örtlichen Kirche eine Fahnenweihe der DAKfCBNF-Fahne statt.

Die nächste Arbeitstagung des DAKfCBNF wird voraussichtlich Anfang April im Raum Uelzen (Niedersachsen) stattfinden.

- wolf -

 

Die Deutsche Funk-Allianz (DFA) hat am 31.10.2004 im Internet unter www.deutsche-funk-allianz.de/News/news.html#31.10.2004 eine Pressemitteilung zur DAKfCBNF-Tagung veröffentlicht.

 

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